Baumpflege
Bei der Baumpflege Spricht man von: „ Maßnahmen an Baum und Baumumfeld zur Vermeidung von Fehlentwicklungen und zur Erhaltung, Verbesserung oder Wiederherstellung der Vitalität und der Verkehrssicherheit des Baumes “. ZTV Baumpflege (Fll 2006)
Prinzipiell können sich Bäume auch ohne den Menschen entwickeln und regenerieren. Bäume brauchen den Menschen nicht. In der freien Natur dürfen Bäume, tote oder kranke Äste oder sogar ganze Kronenteile abwerfen. Dies ist aber aus Gründen der Verkehrssicherungspflicht von Baumeigentümern im urbanen Bereich nicht möglich.
Wir als Baumpfleger können durch unser Fachwissen und die langjährige Arbeit am und im Baum die „Körpersprache der Bäume“ deuten und defekt Symptome frühzeitig erkennen und entgegenwirken ohne dem Baum groß zu schaden. „WIR SPRECHEN BÄUMISCH“
Die BaumHirten bieten ihnen folgende Baumpflegemaßnahmen an und beraten Sie gern:
- Aufbau- und Erziehungsschnitt an Jungbäumen
Ein oft unterschätzter Bereich der Baumpflege sind die Aufbau- und Erziehungsschnitte. Durch diese wird der Jungbaum in seiner natürlichen Entwicklung unterstützt und nach Bedarf ebenso dem menschlich genutzten Umfeld angepasst. Durch solch ein frühzeitiges Eingreifen können erforderliche Schnittflächen klein gehalten werden. Denn wie beim Menschen auch verheilen kleine Wunden schneller als große. So wird hier schadhaften Entwicklungen schon früh vorgebeugt und/oder bestehenden Schäden entgegengewirkt, sodass die Lebensdauer des Baumes erhöht werden kann und sein Gefahrenpotential im Alter verringert. - Lichtraumprofilschnitt:
Sowohl zur Vermeidung von Schäden an und durch den Baum, als auch zur Verbesserung der Sichtverhältnisse im Verkehrsbereich, muss für einen Lichten Raum gesorgt werden. Hierzu wird im Rahmen der Jungbaumpflege auf lange Sicht der Baum erzogen und die Baumkrone entsprechend angehoben, um große Schnittflächen in der Zukunft zu vermeiden. Noch sprechen wir im Bereich von Fuß- und Radwegen von 2,5 m, im Straßenbereich von 4,5 m. Der Schnittintervall beträgt je nach Baumart in der Jugendphase 2 bis 3 Jahre. Wird diese baumpflegerische Erziehungsmaßnahme gewissenhaft durchgeführt, reduziert sich der Aufwand späterer Schnittmaßnahmen zur Erhaltung des Lichtraumprofils an älteren Bäumen. Ebenso wird verhindert, dass stärkere Äste entfernt werden müssen, um das Lichtraumprofil schlagartig zu erstellen. - Baumpflege an älteren Bäumen:
Der Habitus, also die natürliche Wuchsform des Baumes, wird bei folgenden baumpflegerischen Maßnahmen nicht verändert. Der Kronenmantel bleibt geschlossen und die gesamte Krone wird in ihrem Durchmesser erhalten. - Totholzbeseitigung:
Bei dieser in der Regel minimalistischsten Maßnahme in der Baumpflege werden tote und gebrochene Äste ab 3 cm Schnittflächendurchmesser entfernt. Dies dient zwar in erster Linie der Verkehrssicherheit, bringt jedoch des Öfteren einen optischen Effekt mit sich, der den Baum ästhetischer und freundlicher wirken lässt. - Kronenpflege:
Eine Kronenpflege unterliegt ähnlichen Kriterien wie der Aufbau- und Erziehungsschnitt: schadhaften Entwicklungen wird vorgebeugt und/oder bestehenden Schäden entgegengewirkt. Allerdings finden wir, Die BaumHirten, uns dann in unserem Element wieder, da für eine ideale Kronenpflege älterer Bäume die Seilklettertechnik (SKT) anzuwenden ist. Wir befinden uns dann direkt in der Krone, können so jeden Kronenteil individuell bewerten und demensprechend die notwendigen Schnittmaßnahmen im Fein- und Schwachastbereich (bis 5 cm Schnittflächendurchmesser) durchführen.
Über die Kriterien von Aufbau- und Erziehungsschnitt hinaus sind laut ZTV „tote, kranke, absterbende, sich kreuzende oder reibende Äste abzuschneiden.“ Ebenso gilt es hier, soweit erforderlich, das Lichtraumprofil zu erhalten oder zu erstellen, Aststummel bei Bedarf nachzuschneiden und den Abstand der Baumkrone zu Gebäuden auf 2,5 m zu halten.
Da hier die gesamte Krone in Augenschein genommen wird, kann die Kronenpflege ebenfalls genutzt werden, um ergänzende Erkenntnisse zur Baumkontrolle zu erlangen und so gegebenenfalls weitere Maßnahmen zu empfehlen oder direkt durchzuführen. - Kronenauslichtung:
Auch hier befinden sich die Schnitte einer fachgerechten Baumpflege im Fein- und Schwachastbereich. Je nach Empfehlung durch die Baumkontrolle und Vereinbarung mit dem Kunden wird eine Auslichtungsmaßnahmen wie folgt unterschieden: leicht (ca. 5%), mittel (ca. 10%), stark (ca. 15%). Diese Angaben beziehen sich auf die Reduzierung des Fein- und Schwachastanteils der Krone. Diese Reduzierung unterliegt den Kriterien, übermäßiger Wasserreiserbildung entgegen zu wirken und den Ästen mit der habitusgerechtesten Wuchsform Platz zu schaffen, also zukunftsorientiert die Kronenteile zu entlasten und auszudünnen, ohne den natürlichen Habitus zu beeinträchtigen und den Kronenmantel geschlossen zu halten. - Stamm- und Stockaustriebe:
Stamm- und Stockaustriebe werden in der Baumpflege nur aus 3 Gründen entfernt: zur Verkehrssicherung, zum Zweck der Baumkontrolle, um bessere Einsicht auf den Stamm zu bekommen, oder zu Gestaltungszwecken. Aus rein baumbiologischer Sicht erfüllen diese wie wild und scheinbar sinnlos austreibenden Triebe ihren Zweck. Müssen oder sollen sie dennoch entfernt werden, ist jedoch auch hier eine saubere Schnittführung durchzuführen und der Stamm selbst nicht zu verletzen. - Sondermaßnahmen der Baumpflege:
Baumpflegerische Sondermaßnahmen sind Maßnahmen, „die das Erscheinungsbild des Baumes erheblich verändern.“ (ZTV Baumpflege 2006) Und nicht nur das Erscheinungsbild, sondern auch die Gesundheit und somit die Lebenserwartung des Baumes kann durch solche Maßnahmen negativ beeinflusst werden. Deshalb versuchen `Die BaumHirten´ derartige Maßnahmen ausschließlich im Sinne der Verkehrssicherheit oder als lebensverlängernde Maßnahme durchzuführen. - Kronenregenerationsschnitt:
In der Baumpflege gilt es oft, die Zeit aus Sicht der Bäume betrachten zu können. Denn Bäume wachsen aus menschlicher Sicht nicht nur relativ langsam, sie reagieren auch langsam und sterben zu guter Letzt auch langsam. So kommt es bei sehr alten Bäumen, oder auch bei Bäumen, die bspw. durch Wurzelraumverdichtung geschädigt sind, zum Absterben der äußeren Kronenteile. Dies wird in günstigen Fällen von der Bildung einer Sekundärkrone begleitet. Durch einen Kronenregenerationsschnitt werden diese absterbenden Kronenteile bis ins vitale Holz zurückgenommen sowie eine Kronenpflege durchgeführt. Wenn nötig wird in festzulegenden Intervallen die Krone in den Folgejahren Stück für Stück auf die Sekundärkrone reduziert. - Einkürzung von Kronenteilen:
Es kommt vor, dass ein Baum Äste derartig ausbildet und wachsen lässt, dass bei starken Wind- und Schneelasten oder durch andere Belastungen diese Äste brechen. Solche (Stark-)Äste können auch Stämmlinge und somit ganze Kronenteile sein. Diese werden durch den Baumpfleger eingekürzt und somit entlastet. (ergänzend siehe Kronensicherung)
Auch hier beträgt der Schnittflächendurchmesser höchstens 5cm. Aber viele kleine Schnitte in Relation zu der Hebelkraft, die auch geringes Gewicht in ihrer Kraft extrem verstärken kann, können oft einen bruchgefährdeten Ast oder Kronenteil wieder verkehrssicher machen. Sowohl aus ästhetischer als auch aus baumbiologischer Sicht werden die benachbarten Äste und Kronenteile angeglichen. Somit wird der natürliche Habitus möglichst gering verändert und das folgende Wachstum ebenso natürlich gefördert. - Kroneneinkürzung:
Was oben bereits bezüglich der Einkürzung von Kronenteilen beschrieben wurde, kann auch auf die komplette Krone zutreffen. Gründe aus einer Mischung von Verkehrssicherheitspflicht und Lebensqualität sind hier in verschiedenen Verhältnissen denkbar.
Um mehr als 20% wird in der Baumpflege eine Krone jedoch nicht in ihrem Volumen reduziert. Schnittflächendurchmesser bleiben so auch hier im Bereich von 3-5 cm. Je nach Baumart wird eher bis höchstens 15% weggeschnitten, was durch Faktoren wie Wundabschottung oder Sonnenbrandanfälligkeit bspw. mit bedingt wird. So raten aus Erfahrungswerten heraus Die BaumHirten bei bestimmten Baumarten wie zB. Buche von einer Einkürzung in der Höhe ab oder versuchen diese Höheneinkürzung auf ein Minimum zu beschränken. Auch oder gerade bei dieser Maßnahme dient der natürliche und arttypische Habitus als Richtlinie, die es zu erhalten bzw. wieder herzustellen gilt.
Zu unserem Spezialgebiet gehört die schonende Pflege von Bäumen mittels Seilklettertechnik. So ist es uns möglich auch an besonders schwer zugänglichen Baumstandorten effektiv und schonend für das Baumumfeld zu arbeiten. Alle Maßnahmen werden nach aktuellem Stand der Technik ausgeführt.
Durch regelmäßige Fortbildungen und den regelmäßigen Austausch mit anderen Baumpflegern aus ganz Deutschland sind wir immer auf dem aktuellen Stand in Sachen Baumpflege, Baumkrankheiten und Seilklettertechnik.
Baumschutz auf Baustellen
Egal, ob es ein Neubau, eine Erweiterung, eine Instandsetzung oder Tief- und Landschaftsbauarbeiten sind Bäume und deren Umfeld sind immer stark gefährdet. Es ist sehr erschreckend, als Baumpfleger zu beobachten wie Planer und ausführende Baufirmen mit vorhandenen Bäumen umgehen und den Schutz von wertvollen Bäumen missachten.
Wir informieren Sie gerne über die Möglichkeiten, Bäume und deren Umfeld bei Baumaßnahmen zu schützen, damit diese auch weiterhin gesund und sicher wachsen können.